Bewegte Steine ist der Name des eiszeitlichen Erlebnispfades in der Gemeinde Wedemark. Dem erlebnispädagogischen
Lehrpfad am Brelinger Berg liegt ein Konzept zur Verknüpfung von Geowissenschaften und Kunst in der Landschaft des Atelier Landart
aus Hannover zu Grunde. Im Vorfeld der Gartenregion Hannover 2009 beauftragte die Gemeinde Wedemark die beiden Künstler Frank Nordiek und Wolfgang Buntrock mit der Erarbeitung der wissenschaftlichen und künstlerischen Konzeption und mit der Gestaltung der einzelnen Exponate. Wir haben dazu den Verlauf des
Rundweges und damit die Einbindung in die Landschaft beigetragen.
Die folgenden Erläuterungen basieren auf Ausschnitten aus dem Konzept des Atelier Landart zum Erlebnispfad.
Die Idee eines geologischen Lehrpfades am Brelinger Berg geht zurück auf Bestrebungen einzelner
Wedemarker Bürger, interessierten Besuchern die geologische Vergangenheit des Brelinger Berges in Form eines Findlingsgartens zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck wurden schon vor 10 Jahren Findlinge
gesammelt und für das Vorhaben gelagert.
Mit dem Titel “Bewegte Steine” wird eins der Hauptmerkmale der Eiszeit
in Norddeutschland zum Ausdruck gebracht. Die Gletscher
haben die Findlinge bewegt und aus Skandinavien in unsere Landschaft gebracht. In einer weiteren Gedankenkette lässt sich folgern, dass die Macher die gefundenen Findlinge bewegt haben, um mit den Stationen das Wissen um die Eiszeit zu vermitteln. Und an einigen der Stationen sind die Besucher des Erlebnispfades aufgefordert, ihrerseits Steine zu bewegen.
Der Pfad verläuft am östlichen Ende des Brelinger Berges und ist als Rundwanderweg
von etwa 5,5 km Länge ausgelegt. Er führt vom Friedhof von Oegenbostel über Bennemühlen auf die Südseite des Berges oberhalb von Brelingen. Über den alten Oegenbosteler Kirchweg gelangt man über den Berg wieder auf die Nordseite nach Oegenbostel zum Friedhof.
Bei der Auswahl des Wegeverlaufes wurde insbesondere auf eine Abwechselung des Landschaftsbildes geachtet. Abschnitte entlang von
Waldrändern und Wiesen wechseln ab mit Passagen mitten durch den typischen Kiefernwald
des Brelinger Berges. An verschiedenen Orten ergeben sich weite Blicke in das Umland. Einblicke in teils aktive, teils aufgelassene Sand- und Kiesgruben runden das Erlebnispotential des Pfades ab.
Die Inhalte und Stationen des Geopfades legen für den Besucher keinen definierten Anfangs- und Endpunkt fest.
Der Weg kann an jeder beliebigen Stelle betreten und in beliebige Richtung begangen werden.
Die 11 Stationen laden ein, sich mit ihnen zu beschäftigen, sie
auszuprobieren und mit ihnen zu spielen. Und sie laden auch ein, sich mit ihrem Design auseinanderzusetzen. Denn neben der Vermittlung der wissenschaftlichen Inhalte durch das eigene Tun nimmt bei dem
Erlebnispfad “Bewegte Steine“ die künstlerisch-ästhetische Gestaltung der Stationen einen hohen Stellenwert ein. Der Erlebnispfad möchte neben der reinen Wissensvermittlung auch ein Skulpturenpfad
in der Landschaft sein, um auch kulturinteressierte Besucher mit einem geringen Interesse an den Geowissenschaften in die Landschaft am Brelinger Berg zu locken. In dieser besonderen Kombination aus Erlebnisqualität und skulpturaler Form ist der Erlebnispfad eine bisher
einmalige Einrichtung.
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